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HANNES FORSTER


 

Aktuell: Kriegedenkmal im Historisch-technischen Museum in Kummersdorf.

Die Liste der Kriege seit 1609

  Die Reformation und Gegenreformation, sowohl auch europa interne Machtkämpfe bilden ein enormes Konfliktpotential, das noch aus dem 16. Jahrhundert stammend, nicht gelöst ist. Nach den ersten religiösen Anfeindungen wird 1608 die protestantische Union und 1609 die katholische Liga gegründet.
1609 - 1614 „Jülicher – Klevescher Erbfolgestreit“, die katholische Pfalz – Neuenburg <-> das protestantische Brandenburg. Im „Vertrag von Xanten“ 1614 fallen Jülich und Berg an die Pfalz, Kleve, Mark und Ravensberg an Brandenburg
1609 - 1618 „Polnisch – Russischer Krieg“ , Russland <-> Polen – Litauen. Der polnische König will seinen schwedischen Feinden nicht den russischen Thron überlassen. Es folgt die Besetzung Moskaus und Anarchie, ein Nationalaufstand 1611/12 jagt die Polen aus dem Land. Am 11.12.1618 „Waffenstillstand von Deulino“: Abschluss eines 50 – jährigen Friedens (Vertrag erst 1634)
1610 - 1617 „Ingermanländischer Krieg“ , Schweden <-> Russland. Das im 15. Jahrhundert von Russland eroberte Land wird von Schweden angegriffen. „Friede von Stolbowa“ 1617: Schweden erhält das eroberte Ingermanland und Ostkarelien. Russland verliert dadurch den Zugang zur Ostsee
1611 - 1613 „Kalmarkrieg“ , Schweden <-> Dänemark. Ein Krieg, der aus vorwiegend wirtschaftlichen Gründen geführt wird. „Friede von Knöred“ am 20.1.1613: Schweden tritt die Finnmark an Dänemark ab, Kalmar kommt zurück an Schweden.
1617 - 1629 „Polnisch – Schwedischer Krieg“ : Ein Konflikt zwischen dem protestantischen Haus Wasa (Schweden) und dem katholischen Haus Wasa (Polen) um die Hegemonie im Ostseeraum.
1618 - 1648

„30 – Jähriger Krieg“ . Katholische Liga, Österreich, Frankreich (wechselnd), Spanien, Bayern, private Armeen <-> Protestantische Union, Böhmen, Brandenburg, Schweden, Sachsen, Dänemark, Niederlande, England und andere in teils wechselnden Konstellationen.

Vorgeschichte: 1607 legt Maximilian von Bayern die Reichsacht über das protestantische Donauwörth; 1614 werden in Braunau (Böhmen) und Klostergrab evangelische Kirche geschlossen und zerstört; darauf folgt ein Aufstand der Stände in Böhmen; schon seit langem betreiben die Jesuiten Propaganda und Hetze bei den katholischen Herrschern. Der offizielle Kriegsbeginn ist der „Prager Fenstersturz“ am 13.5.1618.

„Böhmisch – Pfälzischer Krieg“ 1618 – 23 . Der protestantische Friedrich von der Pfalz wird Böhmischer König und Deutscher Kaiser. Die Katholische Liga bekämpft diesen und besiegt die Böhmen in der „Schlacht am Weißen Berg“ 1620. Es folgt ein katholischer Rachefeldzug an den Protestanten in Böhmen und die Zerstörung der Pfalz vor allem durch Tilly.

„Niedersächsisch – Dänischer Krieg“ 1625 – 29 . Frankreich mischt sich aus Machtgelüste (nun antihabsburgisch) ein. Auch treten Dänemark, die Niederlande und England in den Krieg ein. Wallenstein rückt mit seiner Privatarmee und der Liga bis nach Dänemark vor. Im „Friede von Lübeck“ 1629 scheidet Dänemark aus dem Krieg aus. Der Krieg scheint für die Union verloren zu sein.

Schwedischer Krieg“ 1630 – 35 . Wegen des Vormarsches Wallenstein zur Ostseeküste zwingt Gustav Adolf Pommern, Mecklenburg; Brandenburg und Sachsen zum Bündnis, um (mit französischer Unterstützung) einen Angriff auf Schweden zu verhindern. 1631 bereitet Tilly bei der Einnahme von Magdeburg das größte Massaker des Krieges und wird danach durch eine neue Kriegstaktik bei Breitenfeld geschlagen. Wallenstein wird von der bedrängten Liga in das Geschehen zurückgeholt. Gustav Adolf stirbt 1632 in der Schlacht bei Lützen. Konflikte mit dem Kaiser führten zur Ermordung Wallensteins am 25.2.1634 (auch um einen Übertritt zu den Schweden zu verhindern). Mit dem „Prager Frieden“ ist der Krieg kein Konfessionskrieg mehr.

„Schwedisch – Französischer Krieg“ 1635 – 48
. Frankreich erklärt den Krieg am 16.5.1635 an Spanien und am 18.9. an den Habsburger Kaiser. Frankreich und Schweden gehen gemeinsam vor, und es geht dabei nur noch um Eroberungen. „Westfälischer Friede“ zu Münster und Osnabrück am 24. 10. 1648: Schweden erhält Vorpommern, Wismar, Verden und Bremen; Frankreich das Sundgau; die Niederlande und die Schweizer Eidgenossenschaft werden unabhängig. Arbeitslose Söldner marodieren nun durch das Land, die deutschen Staaten und Städte sind stark verwüstet, die Felder verwildert, der Verlust der Bevölkerung beträgt etwa 40 %, wo Militär durchzog bis zu 70 %. Deutschland verliert auf lange Zeit das politische Gewicht und bleibt ein Flickenteppich.

1620 - 1631 „Bündner Wirren“ (zum 30 – jährigen Krieg).Frankreich, Venedig <-> Spanien, Österreich. Ziel ist die Kontrolle der Alpenpässe in Graubünden.
1620 - 1621 „Osmanisch – Polnischer Krieg unter Mitwirkung der Tataren. Polen – Litauen greift die Donaufürstentümer und die Moldau an. „Vertrag von Chocim“ am 9.8.1621: Es gilt der Status quo ante bellum, der Dnistr wird als Grenzfluss bestätigt.
1621 - 1648 „Wiederaufnahme des „80 – Jährigen Kriegs“ , Holland <-> Spanien. Freiheitskampf der Niederländer gegen die Gewaltherrschaft der Spanier. 1625 holländische Kapitulation von Breda: 1648 werden die 7 nördlichen Provinzen im „Westfälischen Frieden“ zum eigenen Staat. 1626 „Oberösterreichischer Bauernkrieg“ (zum 30 – jährigen Krieg).Regional kommt es vielfach zu Aufständen unter der Bauernschaft.
1628 - 1631 „Mantuanischer Erbfolgekrieg“ (zum 30 – jährigen Krieg). Streit um das Erbe als Stellvertreterkrieg unterstützt von Frankreich und Spanien.
1632 - 1634 „2. Polnisch – Russischer Krieg“ („Smolensker Krieg“) . Russland versucht polnische Gebiete zurückzuerobern, die führt zu der Niederlage des Zaren. „Vertrag von Polanow“: der Vorkriegsstatus wird gegen eine finanzielle Entschädigung wiederhergestellt.
1635 - 1659 „Französisch – Spanischer Krieg“ . Frankreich erkämpft sich Territorien diesseits der Pyrenäen und in den spanischen Niederlanden. „Pyrenäenfrieden“ 1659: Spanien gibt Gebiete östlich der Pyrenäen an Frankreich ab (z. B. Roussilion).
1640 „Portugiesische Erhebung“ . In einer Revolution gegen Spanien wird Portugal am 1.12.1640 wieder unabhängig.
 
1641 - 1668 „Portugiesischer Restaurationskrieg“ ; Portugal, Großbritannien <-> Spanien. Vor dem „Pyrenäenfrieden“ kann Frankreich keine Truppen entsenden. In den Schlachten bei Amaixial 1663, bei Monte Claros und bei Castello Rodrigo 1664 siegen die britisch – portugiesischen Truppen. Nach dem Einmarsch der Franzosen in die Spanischen Niederlande erkennt Spanien die Souveränität von Portugal in „Frieden von Lissabon“ am 13.2.1668 an.
1641 - 1653
„Irischer Konföderationskrieg“ und englische Rückeroberung von Irland. Katholische Iren <-> Protestantische englische Siedler. König Karl I schickt die große Armee, halten aber Stand, da er wegen den englischen Aufständen wieder Teile abziehen muss. 1642 – 46 gibt es Scharmützel und die Aushungerung der Bevölkerung. Ab1647 sind die Parlamentstruppen erfolgreich. Massaker in Dogheda, Wexford, die verbunden sind mit der Aushungerung der restlichen Städte führen 1653 zur irischen Kapitulation
1642 - 1649 „Bürgerkrieg in England“ . Parlamentarier <-> Royalisten. 1644 verlieren die Royalisten bei Harsten Moor und 1645 bei Naseby. Das Parlament unter Cromwell siegt über den König, der 1649 hingerichtet wird.
1643 - 1645 Schweden <-> Dänemark (zum 30 – jährigen Krieg). Schweden will Dänemark als lästigen Konkurrenten um die Vorherrschaft im Ostseeraum ausschalten. 1644 schlägt die Flotte von Schweden und der Niederlande die Dänen die Fehmarn. 23.8.1645 beim „Friede von Brömsebro“: Dänemark verliert Gotland und die Vorherrschaft in der Ostsee, es darf kein Sundzoll mehr erhoben werden.
1645 - 1656 „Kretakrieg“ . Osmanisches Reich <-> Venetien wegen Kreta, am 6.7.1656 Sieg der Venezianer über die osmanische Flotte, werden danach aber selbst vertrieben.
1648 - 1657 „Chmelnyzkyj – Aufstand“. Durch den Aufstand der Kosaken in Polen – Litauen wurde dem Hause Wasa ein Ende gesetzt.1654 tritt Russland in den Krieg ein zum „3. Polnisch – Russischen Krieg“.
1652 - 1654 „1. Englisch – Niederländischer Seekrieg“ . Von 9 Seeschlachten gewinnen die Niederlande 3, England 5, eine ist unentschieden. Beim englischen Sieg werden im „Vertrag von Westminster“ die Handelsstreitigkeiten nicht beigelegt.
1653 „Großer Bauernkrieg“ den Städten. in der Schweiz gegen die Aristokraten in den Städten
1654–1656 und
1658 - 1667
„3. Polnisch – Russischer Krieg“ . Nach dem Treueeid der Kosaken zu ihm erklärt der russische Zar Polen den Krieg, wobei er anfangs große Gebiete gewinnt. Der „Vertrag von Niemiez“ 1656 schafft einen Waffenstillstand von 2 Jahren. Danach gibt es einen Krieg mit wechselhaftem Verlauf. „Waffenstillstand von Andrussowo“ von 1667: Die Ukraine links der Dnjepr geht an Russland, das Kosakengebiet wird ein autonomes Kondominium (bis 1776).
1655 - 1660 „Englisch – Spanischer Krieg“ . Wird von England ausgehend aus wirtschaftlichen und religiösen Gründen geführt. Die Engländer kapern spanische Silberschiffe bei Cadiz, und fallen 1657/58 mit den Franzosen in Flandern ein (Einnahme von Dünkirchen). Im „Pyrenäenfriede“ am 28.10.1659 wird Dünkirchen England zugesprochen. Das offizielle Kriegsende ist erst 1660.
1655 - 1660 „2. Nordischer Krieg“ . Schweden, Brandenburg (bis 1656 - 1657) <-> Polen - Litauen, Dänemark, Brandenburg (ab 1657). Die Schweden fallen in Polen ein und nehmen Warschau und Krakau ein. Am 10.9.1657 wechselt Brandenburg im „Vertrag von Wehlau“ die Seiten. In der Schlacht von Nyborg im November 1659 werden die Schweden geschlagen. „Friede von Oliva“ am 5.5.1660: Polen verzichtet auf den schwedischen Thron; Schweden behält Livland und Estland; die Souveränität Preußens wird anerkannt.
1656 -1658 „Russisch – Schwedischer Krieg“ (Unterkrieg zum 2. Nordischen Krieg). Wechselnder Kriegsverlauf ohne Vorteile auf einer Seite. Der „Friede von Kardis“ stellt den Status quo ante bellum her.
1656 Der „1. Villmerger Krieg“ in der Schweiz ist ein Religionskrieg, in dem die Katholiken siegen.
 
1657 - 1660 „Dänisch – Russischer Krieg“ (Unterkrieg des 2. Nordischen Kriegs). 1658 verliert Dänemark - Norwegen den Krieg. Im „Friede von Roskilde“ am 8.3. 1658 muss es einige Gebiete abgeben, Norwegen wird dabei zweigeteilt. Im „Friede von Kopenhagen“ am 6.6.1660 bekommt Dänemark die Abtretungen zurück.
1663 - 1664 „4. Österreichischer Türkenkrieg“ . Österreich mit bayerischen, brandenburgischen und sächsischen Truppen <-> Osmanisches Reich. 1663 fallen die Türken in Ungarn ein, sie werden am 10.8.1664 bei der Schlacht bei Magerdorf geschlagen. „Friede von Vasvar“ am 18.8.1664: Trotz österreichischer Siege gab es keine Gebietsgewinne (Schandfrieden).
1665 - 1667 „2. Englisch – Niederländischer Seekrieg“ : Die Niederländer gewinnen die drei Seeschlachten. Im „Frieden von Breda“ am 31.7.1667 kommen die Engländer gut weg.
1667 - 1668 Portugal, England, Frankreich <-> Spanien . Am 13.2.1668 wird im „Frieden von Lissabon“ die Unabhängigkeit von Portugal anerkannt.
1667 - 1668 „Devolutionskrieg“ ; Spanien <-> Frankreich. König Ludwig XIV. beansprucht teile der Spanischen Niederlande und die gesamte Franche – Comté. Im „Friede von Aachen“ am 2.5.1668 behält Frankreich 12 Städte in Flandern und räumt die Franche – Comté.
1669 Kreta wird von den Osmanen erobert.
1672 - 1676 Osmanisches Reich , Krimtataren, Teil der Kosaken <-> Polen , Teil der Kosaken. Schlecht organisierter und durchgeführter Krieg der Polen nach einem Aufstand der Kosaken. Im „Friede von Zurawna“ am 26.10.1676 tritt Polen Podolien und Teile der Ukraine ab. Das Osmanische Reich hat jetzt seine größte Ausdehnung.
1672 - 1674 „3. Englisch – Niederländischer Seekrieg“ . Weil das Parlament die Geldmittel für den Krieg versagt, inszeniert König Karl II. den sog. „Merlin – Zwischenfall“. Die Niederlande siegen in allen 4 Seeschlachten.
1672 - 1678 „2. Reunionskrieg“ („Holländischer Krieg“); Frankreich, England, Schweden <-> Niederlande, Brandenburg, Österreich, Deutsche Fürsten, Spanien. Ein gesamteuropäischer Konflikt mit einer großen Allianz gegen die Eroberungspolitik von Ludwig XIV. Während des Krieges fluten die Seegeusen (Holländer) Teile ihres Landes gegen die französische Invasion. Im „Friede von Nimwegen 1678 erhält Frankreich Teile vom Elsass, Rheinland und Lothringen, die Franche – Comté und Städte in Südflandern. Die Niederlande bleibt ohne Verluste.
1674 - 1679 „Schonischer Krieg“ („Schwedisch – Brandenburgischer Krieg"). Brandenburg – Preußen , Dänemark <-> Schweden. Die Dänen erobern Gebiete in Norddeutschland, Preußen kann den Einfall der Schweden abwehren. „Friede von Saint Germain“ am 29.6.1679: keine nennenswerte Gewinne für Preußen. „Friede von Lund“ am 26.9. 1679: für Schweden und Dänemark gilt der Status quo ante bellum.
1676 -1681 Russland <-> Osmanisches Reich . Ursache ist ein Aufstand der Kosaken in der Ukraine, die mit Russland kooperieren, um ihre Unabhängigkeit zu erlangen. Im „Friede von Radzin“ treten die Osmanen Teile am Djstr an die Russen ab.
1681 Annexion von Straßburg
1683 - 1684 „Reunionskrieg“ durch Frankreich" . Spanien, Niederlande <-> Frankreich. Die Franzosen marschieren in Luxemburg ein, und Genua wird bombardiert. Im „Frieden von Regensburg“ am 15.8.1684 wird Frankreich alle Eroberungen bis 1681 und Luxemburg zugestanden.
1683 - 1699 „2. Großer Türkenkrieg“ (5. Österreichischer Türkenkrieg“) . Osmanisches Reich <-> Österreich, Polen, Venedig, Russland, Spanien, Mantua, Vatikan, u.a.
In der Schlacht am Kahlenberg wird 1683 die Belagerung Wiens durch die Mithilfe von Jan Sobieski beendet. 1687 werden die Türken aus Ungarn, der Moldau und der Walachei vertrieben. Asow wird 1695 gegen Russland verteidigt. Die türkische Flotte schlägt die Venezianer. 1697 werden die Osmanen in der Schlacht von Zenta geschlagen. Im „Friede von Karlowitz“ am 26.1.1699 gehen Siebenbürgen und Ungarn an Österreich, die Ukraine und Podolien an Polen, Asow an Russland, Morea und Dalmatien an Venetien.
1688 „Glorreiche Revolution in England“ : gestürzt wird der katholische König Jakob II, neuer König wird der protestantische Wilhelm III von Oranien
1688 - 1697 „3. Reunionskrieg“ (auch „Pfälzer Erbfolgekrieg“). Frankreich <-> Niederlande, Großbritannien, Spanien, Deutschland, Portugal, Savoyen, Schweden. Die Kämpfe der großen Allianz gegen Ludwig XIV finden hautsächlich in den deutschen Staaten nahe der Grenze zu Frankreich statt. See- und Landkrieg. Im „Friede zu Rijkswijk“ behält Frankreich nur das Elsass. An die Deutschen Staaten gehen Freiburg, Breisach und Phillipsburg. Katalonien, Luxemburg und Kortrijk bekommt Spanien. Als Staat wird Lothringen restauriert.
1689 Schottisch – Englischer Bürgerkrieg . Die Highlander schlagen die Engländer am Pass von Killicrankie, jedoch ohne daraus Vorteile zu ziehen. Darauf erfolgt die barbarische Unterdrückung der schottischen Clans.
1689 - 1691 „Jakobitische Aufstände“ . Großbritannien <-> Iren,Frankreich. Die Franzosen versuchen die Rückkehr von Jakob II. nach England über Irland zu bewerkstelligen. Die Iren unterliegen jedoch in der Schlacht an der Boyne am 1.7.1690 Wilhelm II.
 

1770 - 1721

„Nordischer Krieg“ . Dänemark – Norwegen, Polen – Sachsen, Russland, ab 1715 Preußen und Hannover <-> Schweden. 1700 erfolgt ein schwedischer Angriff auf Narva und Kopenhagen, 1701 auf Kurland, 1702 auf Warschau, 1704 siegen sie in Polen und Sachsen. Im „Frieden von Altranstädt“ muss Sachsen auf die Polnische Krone verzichten. 1708 rückt Schweden in der Ukraine ein, 1709 siegt Russland in der Schlacht von Poltowa; 1710 erobert Russland Wyborg, Riga, Reval und das Kurland; in der Seeschlacht von Hangö wrd die schwedische Flotte besiegt. 1715 erobert Preußen Rügen. 1720 Teilfriede mit Preußen und Dänemark. 1721 „Friede zu Nystad“: Livland, Estland, Ingermanland, Teile von Karelien, Wyborg, und die baltischen Inseln kommen an Russland. Schweden bekommt Finnland. Die Vormachtstellung im Ostseeraum hat jetzt Russland von den Schweden übernommen. Polen erleidet in diesem Krieg sehr hohe Verluste.
1701 - 1714 „Spanischer Erbfolgekrieg“ . Niederlande, Preußen, Deutsches Reich, Portugal, Savoyen, ab 1707 Großbritannien <-> Frankreich, Spanien, Bayern. 1704 erobert Großbritannien Gibraltar. 1705 wird eine Erhebung von Bauern im bayerischen Oberland in der „Sendlinger Mord- weihnacht“ niedergeschlagen. 1709 verliert Frankreich die Schlacht von Malplaquet. Die Schweden verlieren alle ihre Besitzungen in Norddeutschland an Dänemark. Im „Friede von Utrecht“ am 11.4. 1713 wird als König von Spanien der Enkel von Ludwig XIV anerkannt. Die spanischen Nebenländer Flandern, Mailand, Neapel und Sizilien gehen an Österreich. Großbritannien behält Gibraltar. Im „Rastatter Friede am 7.3.1714 bekommt Frankreich Landau; Freiburg, Kehl und Breisach kommen zurück an Deutschland; die Kurfürsten von Köln und Bayern werden wieder eingesetzt. Der „Friede von Baden (Schweiz)“ bestätigt den Utrechter Frieden.
1711 Russland <-> Osmanisches Reich (Teil vom Nordischen Krieg). Die Russische Armee wird nach dem Einfall in die Moldau von den Türken eingekesselt. Durch Bestechung und der Abgabe von Asow entkommt Peter der Große im „Frieden zu Pruth“ der Katastrophe.
1712 „2. Villmerger Krieg“ ; in diesem Religionskrieg in der Schweiz bekommen Bern und Zürich das Übergewicht über die Katholiken.
1715 „Jakobitische Erhebung in Großbritannien". Die Landung von Jakob III und der damit verbundene Aufstand wird von den Engländern niedergeschlagen.
1715 - 1718 „Türkenkrieg“ : Osmanisches Reich <-> Venedig, Österreich, Savoyen. Die Türken greifen 1715 Morea an, sie werden ab 1716 bei Peterwardein, Belgrad und Temesvar geschlagen. Im „Friede von Passarowitz“ am 21.7.1718 gehen Nordserbien, Belgrad, der Banat und Teile Bosniens an Österreich, Dalmatien und die ionischen Inseln gehen an Venedig, Morea verbleibt im Osmanischen Reich.
1717 Spanien : Sardinien . Spanien erweitert seine Besitzungen in Italien auf Kosten von Österreich.
1717 - 1720 „Krieg der Quadrupelallianz“ um die Vorherrschaft im Mittelmeer. Spanien <-> Großbritannien, Frankreich, Österreich, Niederlande. Dabei wird die spanische Flotte vernichtet. Im „Vertrag von Den Haag“ am 20.2.1720 erhält Österreich Sizilien, Spanien muss alle Eroberungen zurück geben und Sardinien wird zum Königreich.
1727 - 1729 „Englisch – Spanischer Krieg“ : ein Kampf um Gibraltar [und die Karibik]. Im „Vertrag von Sevilla“ am 9.11.1729 wird der Status quo ante bellum wiederhergestellt.
1733 - 1735






„Polnischer Thronfolgekrieg“ , Frankreich : Russland, Österreich. Nach dem Tod von August II von Sachsen wollen Russland und Österreich August III, Frankreich Stanislaus Leszsynski als Nachfolger, der Konflikt wird dann ausgefochten. Im „Prämiliarfrieden“ am 3.10.1735 und im „Definitivfrieden von Wien“ am 8.11.1738 wird August III polnischer König, Stanislaus Leszsynski bekommt als Ersatz Lothringen auf Lebenszeit, Franz von Lothringen erhält die Toskana, Neapel und Sizilien gehen an Spanien
1736 - 1739





„Russisch – Österreichischer Türkenkrieg“ . 1737 wird die Krim, Asow und Bessarabien von Russland überfallen; Österreich verliert 1739 den Kampf um Belgrad, im gleichen Jahr erobern die Russen die Festung Cholin. Im „Friede von Belgrad“ am 1.9.1739 verliert Österreich Belgrad, Nordserbien und die kleine Walachei; Asow und Saporischschija werden russisch; die französischen Unterhändler sichern sich die Zollfreiheit im Osmanischen Reich.
 
1740 - 1748 „Österreichischer Erbfolgekrieg“ . Frankreich, Spanien, Bayern, Preußen <-> Österreich, Großbritannien. Der Krieg ist europaweit verbunden mit dem „1. und 2. Schlesischen Krieg“ und dem „Englisch – Französischen See- und Kolonialkrieg“. Trotz der „Pragmatischen Sanktion“ vom 19.4.1713, die die weibliche Thronfolge regelt, wird Maria Theresia nicht anerkannt. 1742 wird Karl Albrecht von Bayern König von Böhmen und Deutscher Kaiser, worauf Maria Theresia Böhmen zurück gewinnt und Bayern besetzt. 1743 greift Großbritannien ein und besiegt die Franzosen bei Dettingen, Frankreich besiegt die Briten bei Fontenay.
Im „Frieden von Aachen“ am 18.10.1748 erhält Österreich Flandern zurück, Preußen behält Schlesien und Mailand kommt zu Sardinien. Maria Theresia wird als Thronfolgerin bestätigt.
1740 - 1742 „1. Schlesischer Krieg“ . Preußen <-> Österreich. In den Wirren des „Österreichischen Erbfolgekriegs“ erobert Preußen Schlesien. Im „Friede von Breslau“ erhält Friedrich der Große Schlesien und die Grafschaft Glatz.
1741 - 1743 „Schwedisch – Russischer Krieg" . Erfolgloser Versuch der Revision der schwedischen Niederlage im „Nordischen Krieg“. Im „Frieden von Abo“ am 7.8.1743 verlieren die Schweden Südfinnland an Russland.
1744 - 1745 „2. Schlesischer Krieg“ . Preußen mit Frankreich und Bayern <-> Österreich. Bei Hohenfriedberg gewinnt Preußen 1745 die Schlacht. Im „Frieden von Dresden“ am 24.12.1745 wird der Friede von Breslau bestätigt. Preußen erkennt den Gemahl von Maria Theresia als Deutschen Kaiser an.
1745 - 1746 „2. Jakobitenaufstand“ : Bürgerkrieg England <-> Schottland, Frankreich. Die jakobitischen Wiederherstellungsversuche und das französische Eindringen wurden am 27.4.1746 in der Schlacht von Culloden beendet. Auf diesen Konflikt beruft sich die schottische Unabhängigkeitsbewegung bis heute.
1755 - 1763 „Britisch – Französischer See- und Kolonialkrieg" . Frankreich, Spanien <-> Portugal, Großbritannien. Kampf um die Vorherrschaft auf den Weltmeeren. Englische Seesiege bei Lagos und Quiberon verhindern die französische Landung auf den britischen Inseln Im „Frieden von Paris“ am 10.2.1763 werden die Kolonien neu verteilt.
1756 - 1763 „Siebenjähriger Krieg“ (3. Schlesischer Krieg“) . Preußen <-> Sachsen, Österreich, Russland, Schweden. 1756 fällt Preußen ohne Kriegserklärung in Sachsen ein; Preußen unterliegt 1758 bei Zorndorf und Hochkirch, 1759 bei Kunersdorf; 1760 besetzen Russland und Österreich Berlin, dann preußische Siege bei Liegnitz und Torgau. Der neue Zar Peter II schließt Friede und Beistand mit Preußen, und Katharina II hält den Frieden aufrecht. Preußen schlägt dann Österreich und die Schweden ziehen sich aus dem Krieg zurück. Im „Friede von Hubertusburg“ am 15.2.1763 bleiben Schlesien und Glatz bei Preußen. Das Land wird zur Großmacht.
1768 - 1774 „Russisch – Türkischer Krieg“ : Der Angriff der Krimtataren auf Russland ist der Anlass. Russland erobert 1769/70 die Pruth, die Moldau und die Walachei, 1771 die Krim und 1773 Bulgarien. 1770 wird in der Seeschlacht von Tscheschme die osmanische Flotte aufgerieben. Im „Friede von Kütschük Kainardschi am 21.7.1774 erhält Russland Asow, Kertsch und das Gebiet zwischen Bug und Dnjepr. Es wird zur „Schutzmacht“ der orthodoxen Balkanvölker. Die Krim wird unabhängig.
1772 „1. Polnische Teilung“ : Nach dem Sieg über die Föderation von Bar sind Preußen und Österreich zur Teilung bereit, um nicht das ganze Gebiet Russland zu überlassen. Preußen erhält Westpreußen, das Ermland, das Netzegebiet und das Kulmer Land; Österreich Galizien, Krakau und Lemberg; Russland Teile von Ostpolen.
1775 Die Bukowina wird von Österreich annektiert.
 
1778 - 1779 „Bayerischer Erbfolgekrieg“ . Österreich <-> Bayern, Preußen. Nach dem Aussterben der Wittelsbacher greifen die Österreicher Bayern an. Logistische Probleme führen zum „Kampf ohne militärische Aktion“. Im „Frieden von Teschen“ am 13.5.1779 geht das Innviertel an Österreich, Russland mischt sich als Garantiemacht ein und Bayern bleibt als Staat bestehen.
1778 - 1780 Aufstände in Schottland und England führen zur Toleranzbill für Katholiken, gegen die sich die presbyterianischen Schotten auflehnen. Die gordianischen Unruhen erreichen auch London.
1778 - 1783 „Seekrieg Großbritannien <-> Niederlande mit Frankreich und Spanien". Die Niederlande erleiden dabei große Einbussen. Im „Friede von Paris“ am 10.2.1783 kommt Menorca zu Spanien und die Kolonien werden neu geordnet.
1779 - 1782 Irische Aufstände . Das britische Parlament willigt 1782 in die legislative Selbständigkeit Irlands ein, um einen erneuten Bürgerkrieg zu verhindern.
1783
Krim . Das seit 1774 unabhängige Gebiet der Krimtataren wird von Russland ohne türkischen Widerstand annektiert.
1787 „Holländische Patrioten“ , die Feinde Oraniens kapitulieren nach dem Einmarsch Preußens in Amsterdam am 8.10.1787 und fliehen nach Frankreich.
1787 - 1792 Letzter „Türkenkrieg“ im Bunde mit Österreich und Russland. Ursache ist die russische Annexion der Krim 1783. Die Türken werden am Rimnicufluss 1790/91 vernichtend geschlagen.
Im „Friede von Sistowa“ 1791 geht Österreich aus dem Krieg ohne Gebietszuwachs. Im „Friede von Jassy“ am 9.1.1792 wird der Dnjestr Grenzfluss Russlands, und es erhält Zugang zum Schwarzen Meer.
1788 - 1790 „Russisch –Schwedischer Krieg“ (verbunden mit dem letzten Türkenkrieg 1787 – 92). Schweden <-> Russland, Dänemark. Viele Land- und Seeschlachten mit wechselndem Ausgang. Im „Frieden von Värälä“ 1790 wird wegen Kriegsmüdigkeit der Status quo ante bellum hergestellt.
1789 - 1790 Aufstände in Österreichischen Landen . Mehrere Aufstände in Ungarn und den Österreichischen Niederlanden („Brabanter Revolution“) ereignen sich um Sonderrechte durchzusetzen.
1792 - 1793 „5. Polnisch – Russischer Krieg“ und 2. Polnische Teilung : Polen – Litauen <-> Russland, Konföderation von Targowica. Der nach Polen ausgeliehene Ludwig von Württemberg unterlässt militärisch zu handeln wegen seiner russischen Verwandtschaft, dies trug auch zum Sieg Russlands bei. In der „2. Polnischen Teilung“ erhält Preußen Posen, Thorn, Danzig und Gnesen; Russland Litauen und große Gebiete bis Brest.

1792 - 1815

„Revolutions- und Napoleonische Kriege Frankreichs" , die sich in unzählige Einzelkriege gliedern.
1792 - 1797 „1. Koalitionskrieg“ („ Französischer Revolutionskrieg“) Frankreich <-> Österreich, bis 1795 Preußen, Deutsche Staaten, Niederlande, ab 1793 Großbritannien, ab 1796 Russland u.a. Aus Frankreich geflüchtete Adlige agitieren vom Ausland aus gegen die Revolutionäre in der Heimat. Nach anfänglichen Misserfolgen erobern die Franzosen große Gebiete am Rhein, in den Niederlanden und unter Napoleon in Italien. Im „Basler Frieden“ 1795 scheidet Preußen aus der Koalition aus. Die Franzosen werden von den Österreichern aus Süddeutschland 1796 vertrieben. Im „Friede von Campo Formio“ am 17.10.1797 gehen Flandern und linksrheinische Gebiete an Frankreich. Die Niederlande wird zur Batavischen und die Lombardei zur Cisalpinischen Republik, beide von Frankreich abhängig. Österreich bekommt Dalmatien und Venetien. Im „Friedenskongress zu Rastatt“ am 11.3.1798 werden die deutschen Fürsten aus säkularisierten Gebieten entschädigt. Die Rheingrenze wird bestätigt.
1793 Irland : Eine erneute Erhebung der „Vereinigten Irländer“ wird grausam niedergeschlagen.
1794 - 1795 „3. Polnische Teilung“ : Eine Erhebung unter Tadeusz Kosciszko wird von preußischen und russischen Truppen 1794 niedergeschlagen. Preußen, Österreich und Russland teilen unter sich Restpolen auf, das Land verschwindet 1795 von der Landkarte.
1797 Rom . Frankreich besetzt den Kirchenstaat und Papst Pius wird gefangen genommen. Der Staat wird in die Tiberinische Republik umgewandelt.
1798 Frankreich <-> die Schweiz : Am 5.3.1798 wird Bern von den Franzosen eingenommen. Die Schweiz wird in die Helvetische Republik umgewandelt.
1798 Neue irische Aufstände : von der französischen Revolution ermuntert beginnen in Irland neue Aufstände. Der Aufstand und ein erfolgloser Landungsversuch Frankreichs werden von den Briten gewaltsam beendet.
 
1799 - 1802 „2. Koalitionskrieg“ : Österreich, Russland, Großbritannien, Neapel, Türkei <-> Frankreich. Frankreich besiegt Neapel 1799, Österreich bei Marengo und Hohenlinden 1800. Großbritannien besetzt die Insel Malta. Im „Friede von Luneville“ am 9.2.1801 werden die Cisalpinische, Batavische, Ligurische, Tiberinische und Helvetische Republiken bestätigt, ebenfalls die Rheingrenze. Im „Friede von Amiens“ am 21.3.1802 gibt Großbritannien Kolonien zurück, Frankreich räumt Neapel und den Kirchenstaat.
1800 -1803 Osmanisches Reich : Krieg zwischen Ali Pascha und den Sulioten. Nach der Unterwerfung Albaniens und Epireus fliehen die Sulioten nach Korfu.
1802 Helvetische Republik : Ein Aufstand der Schweizer scheitert.
1803 Das neutrale Hannover wird von Frankreich besetzt.
1804 - 1812 Osmanisches Reich <-> Serbien, ab 1806 Russland . Ein von den Russen unterstützter Aufstand der Serben führt 1806 zur russischen Kriegserklärung und zur Besetzung der Donaufürstentümer. Im „Friede von Bukarest 1812 wird die Pruth die Grenze beider Reiche, die Serben bleiben den Türken tributpflichtig (später beschränkte Autonomie).
1805 „3. Koalitionskrieg“ : Russland, Österreich, Großbritannien <-> Frankreich, Bayern, Baden. In der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz siegt Napoleon über die Koalition, in der Seeschlacht bei Trafalgar die Briten.
Im „Frieden von Pressburg“ verliert Österreich Venetien, Istrien und Dalmatien an Frankreich; Tirol und Vorarlberg gehen an Bayern; die Besitzungen in Schwaben erhalten Bayern und Württemberg.
1806 - 1807 „4. Koalitionskrieg“ : Russland, Preußen, Sachsen, Schweden, Großbritannien <-> Frankreich, Rheinbund. Preußen verliert die Doppelschlacht bei Jena und Auerstedt, Russland die bei Friedland. Im „Frieden von Tilsit“ am 9.7. 1807 verliert Preußen alle Gebiete westlich der Elbe und die meisten in Polen. Neu entsteht das Königreich Westfalen, das Großherzogtum Warschau und die Republik Danzig. Schweden verliert alle Gebiete auf deutschem Boden.
1807 Großbritannien <-> Dänemark . Das neutrale Dänemark will weder eine Allianz mit Großbritannien, noch in die französische Kontinentalsperre einwilligen. Es folgt die Seeschlacht an der Kopenhagener Reede, die Übergabe der Flotte verweigert Dänemark. Nach Bombardierung und Kapitulation von Kopenhagen steht Dänemark bis 1814 an der Seite von Frankreich.
1807 - 1814 „Französisch – Spanisch – Portugiesischer Krieg“ : Portugal, Großbritannien, Spanien, <-> Frankreich. Französische Truppen besetzen Portugal um die Kontinentalsperre durchzusetzen. Die Aufstände in Portugal und Spanien werden 1808 unterdrückt. Großbritannien landet 1810 in Portugal, die Truppen sind 1814 bis Toulouse vorgerückt.
1808 - 1809 „Schwedisch – Russischer Krieg“ : Russland erobert dabei ganz Finnland. Im „Friedensvertrag von Frederiksham“ am 17.9.1809 wird Finnland ein Bestandteil Russlands.
1809 „5. Koalitionskrieg“ (mit Weichselfeldzug Österreich <-> Polen) : Großbritannien, Österreich <-> Frankreich, Rheinbund, Bayern, Warschau. Frankreich verliert bei Aspern, Österreich bei Wagram. Im „Friede von Schönbrunn“ am 14.10.1809 verliert Österreich Salzburg, das Innviertel, Krain, Triest, Kroatien rechts der Save und Westgalizien.
1809 Erhebungen in Tirol (Andreas Hofer) gegen Frankreich und die bayerische Besetzung werden niedergeschlagen.
1810 Die Batavische Republik , die norddeutschen Küstengebiete, Hamburg und Bremen werden von Frankreich einverleibt um die Kontinentalsperre durchzusetzen.
1812 - 1813 „Krieg gegen Russland“ : Die Grande Armée, bestehend aus Frankreich, Preußen, Österreich, Deutsche Staaten und Sachsen rückt am 22.6.1812 in Russland ein. Die Brände in Moskau und die Disziplinlosigkeit der Truppen erzwingen den Rückzug. Großbritannien liefert an Russland Waffen und Geld, der „General Winter“ setzt aber den Truppen am heftigsten zu. 1813 schließt heimlich mit Russland den Frieden und wechselt die Seiten.
1813 –1815 „Befreiungskriege“ : Großbritannien, Russland, Österreich, Preußen, Schweden <-> Frankreich, Sachsen. Frankreich wird nach und nach immer weiter zurückgedrängt. Bei Leipzig findet vom 16. – 19.10.1813 die Völkerschlacht statt, am 31.3. fällt Paris und am 6.4. dankt Napoleon ab. Im „Kieler Frieden“ am 14.1.1814 gibt Dänemark Norwegen an Schweden und Helgoland an Großbritannien. Im „1. Pariser Frieden“ am 30.5.1814 ist Frankreich wieder in den Grenzen von 1792. Die Schweiz wird wieder in den alten Grenzen hergestellt, in Deutschland und Italien werden die Staaten restauriert. Am 1.3.1815 landet Napoleon in Toulon, hebt in Paris eine neue Armee aus, wird jedoch am 18.6.1815 bei Waterloo endgültig und vernichtend geschlagen. Im „2. Pariser Frieden“ am 20.11.1815 ist Frankreich wieder in den Grenzen von 1790. Russland erhält in Personalunion Polen; Holland wird mit Flandern vereint; Österreich bekommt seine Gebiete zurück; Preußen erhält die Rheinprovinz und die Hälfte von Sachsen. Der vom 18.9.1814 bis zum 9.6.1815 stattfindende „Wiener Kongress“ wurde zur Neuordnung Europas einberufen. Die auf die Vorteile des Adels beruhende restaurative Politik von Fürst Metternich wird in naher Zukunft mit dem erwachenden nationalen und liberalen Zeitgeist kollidieren.
1815 „Österreichisch – Neapolitanischer Krieg“ : Neapel erklärt nach der Rückkehr von Napoleon am 13.5.1815 an Österreich den Krieg, wird aber bald bei Casalanza geschlagen.
1821 - 1822 Österreich <-> Sardinien, Sizilien, Piemont, u.a. : Auf Grund der Vereinbarungen des „Laibacher Kongresses“, der das Recht der Interventionen in Nachbarstaaten bei Aufständen vorsieht, wird 1821 eine Revolution im Piemont blutig niedergeschlagen. Den Neapolitanern wird ein Parlament versagt.
In den Folgejahren gibt es immer wieder in den Landesteilen Böhmen, Italien, Venedig, Ungarn, im Balkan usw. Erhebungen, die zwar niedergeschlagen werden, aber die Staatsfinanzen zerrütten.
1821 -1829 „Griechische Revolution“ : Griechenland erhebt sich zunächst erfolgreich gegen die Osmanen und erklärt sich am 13.1.1822 für unabhängig. Der Kampf geht jedoch weiter bis sich 1825 die Fronten verhärten, und die Türken 1826 starke Verwüstungen anrichten. 1827 greifen darauf die Großmächte ein (die Flotte der Türkei wird bei Navarino vernichtet). Das „Londoner Protokoll“ am 30.8.1829 garantiert Griechenland die Souveränität
1823 Eine Revolution in Spanien wird von Frankreich gewaltsam unterdrückt, und danach der Absolutismus wieder eingeführt.
1826 Osmanisches Reich : eine Rebellion in Konstantinopel wird blutig niedergeschlagen.
1828 - 1829 Ein „Russisch – Türkischer Krieg“ wird durch den griechischen Freiheitskampf angefacht. 1829 dringen die Russen bei Edirne. bis 60 km von Konstantinopel entfernt vor. Im „Friede von Adrianopel“ am 14.9.1829 erhält Russland das Donaudelta und die Küste am Schwarzen Meer. Die Osmanen müssen die Unabhängigkeit von Griechenland akzeptieren.
1829 Albanien : Nach der Selbständigkeit Griechenlands wird ein Aufstand mit dem gleichen Ziel in Albanien unterdrückt. Auch 1843. 1847 und 1854, in Albanien und Bosnien 1831.
1830 Die Juni – Revolution in Paris breitet sich in ganz Europa aus.
1830 -1831 Der Novemberaufstand in Polen mit dem Ziel eines souveränen Staats wird niedergeworfen, und Polen wird zur russischen Provinz. Viele Flüchtlinge gehen nach Westeuropa.
1830 - 1832 Unabhängigkeit Belgiens : Die Belgier (überwiegend katholisch) erheben sich gegen die Niederlande. Die Proklamierung der Unabhängigkeit vom 4.10.1830 wird 1831 durch die „Londoner Konferenz“ bestätigt. Französische Truppen erzwingen die Anerkennung in den Niederlanden.
1831 Ein Aufstand in Lyon richtet sich gegen die Königsherrschaft.
 
1831 - 1832 Bürgerkrieg in Griechenland : Verschiedene Gruppen kämpfen gegeneinander, die Inseln begehren gegen die Regierung auf. Die Regierung dankt ab und macht einer neuen Platz.
1832 Das Osmanische Zypern wird von Ägypten besetzt, und danach von den Osmanen bis 1840 förmlich belehnt.
1832 - 1834 „Miguelistenkrieg“ in Portugal. Ein Bürgerkrieg zwischen dem liberalen Miguel und seinem konservativen Bruder Pedro um den Thron mit ausländischer Einmischung. Pedro siegt über die Liberalen.
1834 - 1839 „1. Carlistenkrieg“ in Spanien. Um die Thronfolge ringen Carlos und seine Gegner mit internationaler Beteiligung.
1846 Ein Polnischer Aufstand im österreichisch besetzten Krakau wird niedergeschlagen und führt zur Einverleibung der Region in das österreichische Staatsgebiet.
1846 - 1847 „Sonderbundkrieg“ in der Schweiz. Der Zusammenschluss von 7 katholischen Kantonen entsteht ein Bürgerkrieg, der durch einen Sieg über den Sonderbund am 29.11.1847 beendet wird.
1847 - 1849 „2. Carlistenkrieg“ . Ein spanischer Bürgerkrieg, bei dem in der Thronfolge anstatt Carlos, Juan Carlos König wird. 1848 „Februarrevolution in Paris“ . Die Aufstände werden zwar blutig niedergeschlagen, greifen aber auf viele europäische Länder und Städte über.
1848 - 1849 Der Revolutions- und Unabhängigkeitskrieg in Ungarn Österreichisches Militär kann nur mit der Hilfe von russischen Truppen am 13.10.1849 niedergeschlagen werden.
1848 - 1849 „Badische Revolution“ . Die radikaldemokratische Badische Republik gegen die Fürstenherrschaft wird durch preußische und Bundestruppen am 23.7.1849 beendet. Ähnliche Einsätze gab es auch in anderen Deutschen Staaten.
1848 - 1849 „1. Italienischer Unabhängigkeitskrieg“ . Das Königreich Sardinien erklärt Österreich den Krieg und wird am 25.7.1848 bei Custozza geschlagen. Nachdem die Sarden 1849 abermals bei Mortara und Navara besiegt werden, stellt Österreich die alten Verhältnisse wieder her.
1848 - 1849 Aufstand in der Walachei : Russland besetzt im Einverständnis des Osmanischen Reichs die Walachei. Im „Vertrag von Balta Linari am 1.5.1849 dürfen die Russen und Osmanen auf der Rechtsgrundlage vom Laibacher Kongress (1821) bei jeder Aufruhr eingreifen.
1848 - 1850 „Deutsch – Dänischer Krieg“ : Erbfolgekrieg um Schleswig und Holstein. Preußen, Sachsen <-> Dänemark. Am Ende verliert Preußen nach wechselhaftem Kriegsverlauf.
Im „Frieden von Berlin“ am 2. & 10.7.1850 gehen Schleswig und Holstein wieder in Personalunion mit Dänemark.
1853 - 1856 „Orientkrieg“ : Russland <-> Osmanisches Reich, ab 1854 mit Großbritannien, Frankreich, Sardinien. Russland nutzt die Schwäche der Osmanen aus und besetzt die Walachei und die Moldau. 1854 landen die alliierten Truppen auf der Krim, die Russen werden darauf an der Alma und bei Inkerman geschlagen. Die Belagerung und Erstürmung von Sewastopol 1855 führt zu alliierten Sieg. Im „Friede von Paris“ am 30.3.1856 tritt Russland Teile von der Moldau und die Donaumündung ab.
1854 - 1856 Österreich <-> Russland im Rahmen des Orientkriegs . Österreich sorgt für die Räumung der Walachei und der Moldau und verwaltet sie bis zum „Friede von Paris“.
1859 - 1861 „2. Italienischer Unabhängigkeitskrieg“ : Frankreich, Sardinien <-> Österreich – Ungarn. Cavour und Napoleon III beschließen einen Geheimbund zur Befreiung Italiens von Österreich. Nach dem Besiegen der Österreicher 1859 bei Magenta und Solferino zieht Cavour in Mailand ein. Im „Züricher Friede“ vom 10.11.1859 wird die Lombardei an Sardinien übertragen, Venedig verbleibt jedoch bei Österreich.
1862 Revolution in Griechenland : das Militär fraternisiert sich mit dem Volk, 1862 wird eine neue Regierung und 1863 ein neuer König gewählt
1863 Eine erneute Polnische Erhebung niedergeschlagen.
1864 „Deutsch – Dänischer Krieg“ wird mit dem Militär blutig : Dänemark <-> Preußen und Österreich. Dänemark annektiert Schleswig und Holstein, darauf marschieren 1864 Preußen und Österreich gemeinsam in Dänemark ein. Im „Friede von Wien“ werden an Österreich und Preußen am 30.10.1864 Schleswig, Holstein und Lauenburg abgegeben. In der „Gasteiner Konvention“ am 14.8.1865 ist die Aufteilung der Eroberungen nicht zufrieden stellend geregelt.
1866 „Deutsch – Deutscher Krieg“ : Österreich, Deutscher Bund <-> Preußen, mit dem Sieg Preußens bei Königgrätz. Im „Vorfriede von Nikolsburg“ am 16.7.1866 werden Prag und Brünn von Preußen besetzt. Im „Frieden von Prag“ am 23.8.1866 erhält Preußen Schleswig, Holstein und Lauenburg. Der Deutsche Bund wird aufgelöst.
1866 „3. Italienischer Unabhängigkeitskrieg“ . Im „Frieden von Wien am 3.8.1866 kommt Venedig zu Italien. Nach dem Abzug der französischen Truppen 1870 aus Rom wird diese wieder zur Hauptstadt. Die weltliche Herrschaft des Papstes ist damit auch beendet.
1866 -1867 Im Osmanischen Reich gibt es erneut Aufstände in Kreta.
1870 - 1871 „Deutsch – Französischer Krieg“ : Obwohl Prinz Leopold von Hohenzollern auf den Spanischen Thron verzichtet, erklärt Frankreich am 19.7.1870 Preußen den Krieg. Die Süddeutschen Staaten schließen sich mit dem Norddeutschen Bund zu einem Bündnis zusammen und Österreich bleibt neutral. Napoleon III wird bei der Schlacht von Sedan gefangen genommen. Der Vormarsch der Deutschen geht schnell voran, mit der Einnahme von Paris endet der Krieg. Frankreich wird zwischenzeitlich zur Republik. Der Waffenstillstand wird im „Vorfriede von Versailles“ am 16.2.1871 geregelt. Im „Friede von Frankfurt“ am 10.5.1871 gehen Elsass, Lothringen, sowie hohe Reparationszahlungen an das in Versailles neu gegründete deutsche Reich.
1872 - 1876 „3. Carlistenkrieg“ um die Thronfolge in Spanien. Don Carlos versucht mit einer militärischen Operation König zu werden, wird aber über die Grenze vertrieben.
 
1875 - 1883 Osmanisches Reich <-> Aufständische . An verschiedenen Orten im Balkan gibt es immer wieder Aufstände: 1875 in Bosnien – Herzegowina wegen Unterdrückung der Christen; 1876 in Montenegro; 1676 in Serbien (der zum Russisch – Türkischen Krieg führt); 1878 ist das griechische Heer in Thessalien, 1879 gibt einen Gebietserweiterungsversuch Serbiens in Albanien; 1880 gibt es Aufstände in Thessalien, das Gebiet südlich des Salamviaflusses kommt am 22.5. an Griechenland; 1880 kommt es auch zu einem Aufstand der Bulgaren in Mazedonien; 1880 / 81 wird ein großer Aufstand der Albaner niedergeschlagen und 1883 gibt es einen neuen Aufstand der Albaner.
1877 - 1878 „Russisch – Türkischer Krieg" : Osmanisches Reich, Britannien mit der Flotte <-> Russland, Serbien. Der Konflikt geht aus dem Serbischen Aufstand von 1876 hervor. Der Krieg ist verlustreich für die Türken.
Im „Prämiliarfrieden von San Stefano“ am 3.3.1878 gewinnt Russland großen Einfluss auf dem Balkan. Das sehr große Bulgarien wird auf dem Berliner Kongress wieder verkleinert. In der „Konferenz von Berlin“ am 13.7.1887 bekommt Russland die Moldau, Österreich Bosnien – Herzegowina. Bulgarien, Serbien, Montenegro und Rumänien werden unabhängig. Zypern geht an die Briten.
1878 Österreich : Die dem Land zugestandenen Provinzen Bosnien und Herzegowina werden militärisch eingenommen.
1884
Baltikum : Russland annektiert Kurland, Livland und Estland.
1885 - 1886 „Bulgarisch – Serbischer Krieg“ : Grund ist die Angliederung von Ostrumelien an Bulgarien. Der „Friede von Bukarest“ stellt den Status quo ante bellum wieder her mit der Anerkennung der Angliederung.
1887 Aufstände in Kreta : Wegen der Benachteiligung der Christen gibt es in Kanea blutige Zusammenstösse zwischen Christen und Moslems.
1889 Weitere Aufstände in Kreta : Die Christen lehnen sich erneut wegen der Unterdrückung durch die Moslems auf.
1896 - 1898 „Türkisch – Griechischer Krieg" um Kreta . 1896 führen blutige Auseinandersetzungen mit dem türkischen Militär zu offenen Aufständen. 1897 landen griechische Truppen auf der Insel. Zusätzliche Gefechte an der thessalischen Grenze 1897 führen zum osmanischen Gegenangriff, und überrennen Griechenland. Trotz eines Friedens am 4.12. kommt es zu einem Gemetzel türkischer Fanatiker. Kreta wird ein multinationales Protektorat mit weitgehender Autonomie.
1908 Österreich besetzt militärisch Bosnien und Herzegowina.
1911 - 1912 Italien <-> Osmanisches Reich wegen Nordafrika. Italien erobert Rhodos und die Dodekanes als Pfandbesitz.
1912 - 1913 „1. Balkankrieg“ : Osmanisches Reich <-> Serbien, Montenegro, Bulgarien, Griechenland. Die bulgarische Armee besiegt das Osmanische Reich. Die Albaner erklären sich am 28.12.1912 für unabhängig. Im „Londoner Vertrag am 30.5.1913 gibt das Osmanische Reich fast alle Gebiete im Balkan ab.
1913 „2. Balkankrieg“ . Bulgarien <-> Serbien, Griechenland und Rumänien. Bulgarien gibt sich nach wenigen Wochen geschlagen.
1914 - 1918 „1. Weltkrieg“ : Deutsches Reich, Österreich – Ungarn, Bulgarien, Osmanisches Reich <-> Russland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Serbien, Griechenland, Rumänien, USA, Japan, Portugal, Brasilien, China, Kuba, etc. Ursachen dafür waren viele Rivalitäten, der Hochimperialismus, in vielen Ländern ein übersteigerter Nationalismus und die gesellschaftliche Enge, aus der zu entrinnen jedes Mittel recht war. Der direkte Auslöser war die Ermordung des österreichischen Thronfolgers in Sarajevo am 28.6.1914. An der Westfront rückt die deutsche Armee über das neutrale Belgien in Frankreich ein. Nach der Marneschlacht wird der Bewegungs- zu einem Stellungskrieg. An der Ostfront bringen 5 deutsche Offensiven keinen einzigen Durchbruch. Durch die russische Revolution kam es 1917 dort zeitweise zum Waffenstillstand. Nach der Landung der Alliierten im Balkan und in Italien ist dort die Front zusammengebrochen. Mit dem Eintritt der USA in das Kampfgeschehen wird der Krieg zur deutschen und österreichischen Niederlage. Im „Friede von Versailles“ vom 28.6.1919 verliert Deutschland Elsass und Lothringen an Frankreich, Eupen und Malmedy an Belgien, Nordschleswig an Dänemark, Westpreußen und Posen an Polen. Danzig wird eine freie Stadt. Die Vielvölkerstaaten Österreich – Ungarn und das Osmanische Reich werden aufgelöst. Auf deren Gebiete entstehen neue Staaten und etliche Monarchien werden zu Demokratien. Die USA gewinnt eine hervorragende Stellung in der Weltpolitik.
1917 - 1923 „Russischer Bürgerkrieg“ : Kämpfe nach der Oktoberrevolution: Kommunisten (Bolschewiki) <-> Konservative, Sozialisten, Nationalisten /Menschewiki). Von beiden Seiten brutal geführter Krieg mit ausländischer Beteiligung und Millionen toter Zivilisten. Die „Rote Armee“ siegte nachdem die Krim als letzte Bastion der „Weißen Armee“ genommen wird. Im Rahmen des Kriegs gingen auch Teile des russischen Imperiums verloren. 1918 Finnland erklärt sich am 6.12. 1917 von der Sowjetunion unabhängig. 1918 brach dann ein Bürgerkrieg zwischen den Kommunisten und den bürgerlich konservativen aus. Nach 4 Monaten werden die Kommunisten in einem blutigen Kampf geschlagen.
1918 - 1920 „Baltische Unabhängigkeitskriege“ : 1918 rufen die Baltischen Republiken Litauen, Lettland (18.11.) und Estland (24.2.) ihre Unabhängigkeit aus. Nach mehreren Niederlagen arrangiert sich die Sowjetunion mit den Baltischen Staaten, um die eigenen Kräfte zu sparen. 1920 wird ein Friede mit den Baltischen Staaten geschlossen.
1918 - 1920 Griechenland <-> Türkei . Die Griechen besetzen Smyrna und andere Teile von Kleinasien nach dem Zerfall des Osmanischen Reichs. Im „Frieden von Sèvres“ wird Smyrna der Türkei zugesprochen.
1919 -1921 „Irischer Unabhängigkeitskrieg“ : 1916 rufen die Iren die unabhängige Irische Republik aus. Als Beginn des Krieges kann auch das Jahr 1916 angesehen werden, als die Iren damit begannen schnelle Überfälle (ohne Uniform) auf britische Einrichtungen zu führen. Der hohe Blutzoll zwingt die Briten zu einem Waffenstillstand am 11.7.1921, im Dezember wird der „Anglo – Irische Vertrag“ unterzeichnet, damit ist der Irische Freistaat gegründet. Nordirland tritt auf der Grundlage des „Government of Ireland Act“ 1920 aus.
1919 -1920 „Ungarisch – Rumänischer Krieg" : ungarische Räterepublik <-> Königreich Rumänien. Die Rumänische Armee besetzt Teile von Siebenbürgen. Nach Kriegsbeginn erfolgt im August 1919 der Einmarsch in Budapest. Im „Vertrag von Trianon“ gehen Gebiete mit mehrheitlicher rumänischer Bevölkerung an Rumänien
1920 „Polnisch – Litauischer Krieg“ : Nach dem Rückzug der Roten Armee aus Litauen greifen polnische Verbände an und erobern Vilnius und angrenzende Gebiete. Am 22.4.1922 wird das Gebiet von Polen einverleibt.
1920 - 1921 „Polnisch – Sowjetischer Krieg“ : Sowjetrussland, Sowjetukraine <-> Polen, Ukrainische Volksrepublik, Lettland. Polen versucht seine historischen Grenzen im Osten wieder herzustellen. Polnische Truppen stoßen bis Kiew vor, werden dann wieder zurückgeworfen, dann erneuter Vormarsch. Im „Frieden von Riga“ am 18.3.1921 kommen grenznahe weiß- russische und ukrainische Gebiete an Polen.
1921 - 1923 Griechische Revolution und Fortführung des türkischen Kriegs. Nach der kleinasiatischen Katastrophe 1920 findet 1922 eine griechische Revolution statt. Die griechisch – türkischen Auseinandersetzungen gehen derweil weiter. Aus Anatolien werden 1921/22 die Griechen vertrieben.
Auf Grund des „Vertrags von Lausanne“ am 24.7.1923 gibt es einen Bevölkerungsaustausch mit Zwangsumsiedlungen zwischen der Türkei und Griechenland. Wobei die Zugehörigkeit zu der christliche oder muslimischen Religion hauptsächlich die nationale Zugehörigkeit bestimmt.
1921 „Burgenlandkrise“ : Aktionen ungarischer Freischärler und Milizen in Verbindung mit der Volksabstimmung über die Zugehörigkeit zu Ungarn oder Österreich. Nachdem Ödenburg zu Ungarn kommt wird Eisenstadt 1925 Hauptstadt vom Burgenland.
1922 - 1923 Irischer Bürgerkrieg zwischen den Befürwortern und Gegnern des „Anglo –Irischen Vertrags“. Es kommt auf beiden Seiten zu Kämpfen, Gräueltaten und Hinrichtungen. 1923 wird Irland zur Republik.
1936 - 1939 „Spanischer Bürgerkrieg“ : gewählte Republikaner, Sowjetunion, Internationale Brigaden <-> rechtsgerichtete Nationalisten, Deutsches Reich, Italien, Portugal. Einige Generale erheben sich und bilden eine Gegenregierung in Burgos. 1937 kam es zum Zusammenschluss von Falangisten und katholischen Traditionalisten unter der Führung von Franco. Unter großen Verlusten auf beiden Seiten zieht sich der Krieg bis zur Einnahme Madrids durch Franco im März 1939 hin.
1938 „Sudetenkrise“ : Das Deutsche Reich mit dem angeschlossenen Österreich besetzen das Sudetenland. Die Großmächte lassen Hitler gewähren. Im „Münchner Abkommen“ vom 29./30.9.1938 kommt das Sudetenland an das Deutsche Reich, Teile der Slowakei gehen an Ungarn und Teschen an Polen.
1939 Überfall auf die Tschechoslowakei : das Deutsche Reich besetzt das Land, das teils in das Protektorat Böhmen und Mähren und die „autonome“ Slowakei umgewandelt wird.
1939 „Slowakisch – Ungarischer Krieg“ : Vom 23.3. bis 4.4. siegen ungarische Truppen im Kurzkrieg. Es gibt kaum Tote. Im „Friede von Budapest“ am 4.4.1939 erhält Ungarn einen ostslowakischen Landstreifen.
1939 Albanien <-> Italien : Das Land wird vom italienischen Heer besetzt (1943/44 unter deutscher Besatzung).
1939 - 1940 „Winterkrieg Finnland – Russland“ : Finnland verweigert die von der Sowjetunion geforderten Stützpunkte. Nach dem Angriff der Sowjets kann sich Finnland gegen die Übermacht behaupten.
Im „Moskauer Frieden“ vom 12.3.1940 muss Finnland Teile von Karelien am Ladogasee abgeben.
1939 - 1945 „2. Weltkrieg“ : Deutsches Reich, Italien, Rumänien, Finnland, Ungarn, Japan Slowakei <-> Frankreich, Großbritannien, Polen, Sowjetunion, Niederlande, Belgien, Luxemburg, Griechenland, USA, Jugoslawien, Dänemark und andere.
Europäischer Krieg 1939 – 1941
: Der Krieg beginnt am 1.9.1939 mit dem Überfall auf Polen, das in das Generalgouvernement umgewandelt eine brutale Besatzung bekommt. 1940 werden Dänemark, Norwegen, die Niederlande, Belgien und Frankreich eingenommen. Das verbliebene Vichy – Frankreich muss mit Deutschland kooperieren. Als 1940 Italien Griechenland angreift, muss Deutschland Verstärkung schicken. Das nicht zur Kooperation bereite Jugoslawien wird im gleichen Jahr annektiert, und gegen Großbritannien werden Luftangriffe geführt.
Weltkrieg 1941 – 1945 . Am 22.6.1941 beginnt der Einmarsch in Sowjetunion. Nach den ersten schnellen Erfolgen kommt der Vormarsch im Dezember 1941 zum stehen, nach dem Kessel von Stalingrad im Winter 1942/43 wendet sich das Blatt. Der U-Bootkrieg brach 1943 zusammen, im gleichen Jahr beginnen die massiven Luftangriffe auf die deutschen Städte. 1943 besetzen die Alliierten Italien und mit der Landung in der Normandie im Juni 1944 beginnt auch im Westen der Rückzug. Ende 1944 sind beinahe alle eroberten Gebiete wieder verloren. Anfang 1945 werden Deutschland und Österreich besetzt und nach der bedingungslosen Kapitulation am 8.5.1945 in Zonen aufgeteilt. In den „Pariser Friedensverträge“ mit den Verbündeten von Deutschland werden z.B. alle Erwerbungen Italiens annulliert, Ungarn wird verkleinert. Mit Deutschland und Österreich wird kein Friedensvertrag geschlossen, jedoch ein Staatsvertrag 1955 mit Österreich, Deutschland erlangte erst 1990 durch den „Zwei-plus-vier-Vertrag" seine volle Souveränität. Der beginnende Ost-Westkonflikt führt 1949 zur Gründung der beiden Staaten Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik.
1940 Die Sowjetunion annektiert auf Grund des Hitler – Stalin Pakts Lettland, Litauen, Estland, Ostpolen und Moldawien
1944 Slowakei : Ein Aufstand gegen das Tiso – Regime wird von den deutschen Truppen niedergeschlagen.
1944 - 1949 „Bürgerkrieg in Griechenland“ : Linke Volksfront mit Jugoslawien und Albanien <-> konservative Regierung mit Großbritannien und der USA.
Die Erfolge der Kommunisten hörten auf nachdem sich Tito mit Stalin zerstritten hatte, und er darauf die Hilfe für die Volksfront einstellt. Viele Kommunisten gehen danach in die Länder des Ostblocks.
1956 Ungarn : Am 23.10.1956 brach in Budapest die Revolution aus, und am 1.11. tritt Ungarn aus dem Warschauer Pakt aus. Sowjetische Truppen schlagen den Aufstand Anfang November nieder.
1968 „Prager Frühling“ : Die Führung der Tschechoslowakei leitet eine Politik der Demokratisierung, Liberalisierung und einer Reform der Wirtschaft ein. Weil die Sowjetunion darin eine Gefährdung ihrer Herrschaft sieht, wird am 21.8.1968 dem Reformkurs durch den Einmarsch der Truppen des Warschauer Pakts ein Ende gemacht.
1974 „Zypernkrise“ : Radikale Griechen versuchen am 15.7. die Insel an Griechenland anzuschließen. Darauf landen am 20.7. türkische Truppen und besetzen ein Drittel der Insel. Im Norden der Insel besteht seit 1983 die nicht anerkannte „Türkische Republik Nordzypern“.
1991 „Slowenischer Unabhängigkeitskrieg“ : Aufständische Slowenen. <-> Jugoslawien. Nach einer Volksabstimmung erklärt am 25.6.1991 Slowenien die Unabhängigkeit von Jugoslawien. Zwei Wochen nach ihrem Einmarsch ziehen sich die serbischen Truppen wieder zurück.
1991 - 1995 „Kroatischer Unabhängigkeitskrieg“ : Aufständische Kroaten <-> Jugoslawien. Nach einer Volksabstimmung erklärt am 25.6.1991 Kroatien die Unabhängigkeit von Jugoslawien. 1991 besetzen serbische Soldaten ein Drittel des Landes. Im Dezember 1991 erklären sich die Serben in der Krajina für unabhängig. UNO Friedenstruppen werden in den serbischen Gebieten stationiert. 1995 werden die Krajina und Westslawonien zurückerobert. Im „Friedensabkommen von Dayton“ am 12.11.1995 wird Kroatien ein eigener Staat.
 

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1992 - 1995 „Unabhängigkeitskrieg in Bosnien – Herzegowina“ : Bosnische Serben, Restjugoslawien <-> Bosnische Kroaten und Moslems, NATO. Das Land erklärt sich 15.10.1991 für unabhängig ohne Mitwirkung der serbischen Abgeordneten. Bis Oktober 1992 werden 70% des Territoriums erobert. Der Einsatz von UN – Truppen kann die ethnischen Säuberungen unter den Zivilisten nicht verhindern Ein 1994 geschlossener Waffenstillstand wird von den bosnischen Serben nicht eingehalten.
Politischer Druck, Flugverbotszonen und Schläge der NATO gegen die bosnischen Serben führen zum Waffenstillstand. Im „Friedensabkommen von Dayton“ wird festgelegt, dass ein einheitlicher Staat mit 2 Teilrepubliken bestehen bleibt. Eine internationale Friedenstruppe (IFOR) überwacht das Abkommen.
1998 „Kosovokrieg“ : Albanische Mehrheit, NATO <-> Serbische Minderheit, Jugoslawien. Nachdem 1990 der Autonomiestatus aufgehoben wurde, stimmte 1991 die Bevölkerung für die Souveränität. 1998 kommt es zum offenen Krieg. Nach dem Scheitern des Friedens von Rambouillet führen Luftangriffe der NATO zum Rückzug der serbischen Truppen. Der Kosovo ist seit Juni 1999 unter internationaler Verwaltung (KFOR).
2014 Annektierung der Krim : Am 18.3.2014 wurde die Krim von russischen Truppen ohne Hoheitszeichen eingenommen und in einer fragwürdigen Volksabstimmung Russland einverleibt. Einmarsch im Donbass : paramilitärische Truppen und selbst ernannte Befreier kämpfen seit 2014 in dieser Region für den Anschluss an Russland.
2022 - 2025 „Ukraine-Krieg": Ab dem 24.2.2022 erfolgt ein offener Angriff der Russen über Weißrussland und den Donbass. Der Angriff auf Kiew wurde zurückgeschlagen. Die Russen machen seitdem verstärkt Raketenangriffe auf die Zivilbevölkerung. Seit Anfang 2023 sind die Fronten im Osten der Ukraine festgefahren.


Die Form des Kriegedenkmals

Die Arbeit besteht aus einem Sockel wie bei den üblichen Kriegerdenkmälern, auf dem in Spiralform die Kriege der letzten 400 Jahre dokumentiert sind. Dabei ist jedem Jahr ein Stein zugeordnet, die Kriegsjahre sind mit der entsprechenden Jahreszahl gestempelt, die Friedensjahre bleiben undatiert. Die Steinreihe wächst dabei aus dem Sockel heraus und wird am oberen Ende jedes Jahr durch einen neuen Stein ergänzt werden.

 

Edition zur Finanzierung des Kriegedenkmals

Edition zur Finanzierung des Kriegedenkmals im Historisch-technischen Museum in Kummersdorf.

Handsigniert und nummeriert, 21 x 29 cm, 2024

Preis zwischen 60,- und 90,- EUR

Bestellungen über Hannes Forster, E-Mail: baukunst@gmx.de,
Tel. 0172 - 31 77 124 und/oder 033671 - 31 306